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Simon Boccanegra - 31. 3. 1984 |
WIENER STAATSOPER |
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Giorgio Strehler transferierte seine Mailänder
Inszenierung mit den düsteren, gotischen Bühnenbildern von Ezio Frigero nach
Wien. Sehr beeindruckend war der Prolog mit seinen einzelnen traumhaft
hervortretenden Szenen. Es ist eine sehr ernste und verhaltene Inszenierung,
die nicht immer mit der Dramatik der Musik übereinstimmt, dafür aber die innere
Tragödie um so deutlicher zeigt. Renato Bruson in der Titelrolle ist ein unglaublich kultiviert
singender Künstler, der sehr berührt. Doch ich vermißte manchmal die
heldische Durchschlagkraft eines Cappuccilli. Für Ruggero Raimondi ist die
Partie des Fiesco eine Paraderolle, in der er die ganze Kraft und Dämonie
seiner stimmlichen Möglichkeiten zeigen kann. Leider ist Katja Ricciarelli
zur Zeit nicht in bester stimmlicher Verfassung und ihre Amelia wirkte sehr
blaß. Jose Carreras gab der Partie des Gabriele Adorno dramatische
Ausdruckskraft. Warum man Felice Schiavi für die Rolle des Paolo engagieren
mußte, bleibt ein Rätsel: Sänger dieser Qualität besitzt die Wiener
Staatsoper selbst, und darstellerisch war Schiavi total fehl am Platze. Claudio Abbado dirigierte diskret, delikat u. transparent. Der
Orchesterklang blühte und glänzte in den schönsten Farben, die Sänger
begleitete Abbado mit liebevoller Aufmerksamkeit. |
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