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1975 - New York
............ und am gleichen Abend "La Bohème“ mit Katia Ricciarelli und José Carreras als ideale, jugendliche Protagonisten —gehörten zu den Glanzpunkten, die die große Tradition der Metropolitan wieder aufleben liessen. Zum Ausklang der 90. Saison inszenierte New Yorks Bürgermeister eine „Metropolitan Woche“ und um Oper unters Volk zu bringen, fand an einem linden Frühlingstag vor den mit Fahnen und Blumen geschmückten Pforten der grauen City-Hall (Rathaus) eine Gala-Show statt, wobei der Met vom Bürgermeister die Handel-Medaille (New Yorks höchste Auszeichnung für die Künste) überreicht wurde. Im musikalischen Programm, angesagt von der charmanten RISE STEVENS (deren Oktavian, Carmen, Orpheus und DaliIa — 1938 bis 1961 — immer noch als unübertroffen gelten), sangen u.a. JAMES MORRIS, der junge amerikanische Bassist, der dieses Jahr besonders von sich reden machte, JAMES McCRACKEN, der eine leidenschaftlich gesungene „Pagliacci“-Arie vortrug, die Japanerin ATSUKO AZUMA (selbstverständlich aus „Madame Butterfly") und zum Schluß kam das neue Duo KATIA RICCIARELLI und JOSÉ CARRERAS. Die Begeisterung der Mitwirkenden und der New Yorker  die sich in ihrer Mittagspause massenweise dorthin drängen, wo etwas umsonst geboten wird kannte keine Grenzen. Auf dem Heimweg befreundeten sich Ricciarelli und Carreras mit Polizeipferden.

In der Met war José Carreras, außer seinen Abendverpflichtungen, bei einem besonderen Schülerprogramm dabei, genannt "Student Look-In“, das auf Initiative von Göran Gentele zurückgeht und von der Metropolitan geleitet wurde. Als Conferencier führte der populäre DANNY KAYE 4000 Schüler durch den kniffligen Verlauf des Opernbetriebes. Doch es waren nicht seine Späßchen, sondern die technischen Aspekte wie die Schneemaschine (La Bohème), die schwankenden Schiffe (Otello) und das Heranrollen eines vollständig aufgebauten Aktes (La Traviata). die die Schüler faszinierten. JAMES LEVINE, der Vielbeschäftigte, leitete das Orchester, und ADRIANA MALIPONTE sang mit JOSÉ CARRERAS das ‚Brindisi‘ des ersten „Traviata"-Aktes. Als besondere Zugabe erfreute das Auftreten von BEVERLY SILLS..........